Geschichte der Familie Österheld

 

1. Namensursprung

Der Nachname Österheld geht auf den weiblichen Rufnamen  "östar + hildja" zurück. Daraus bildete sich der metronymische Familienname. In der heimatkundlichen Zeitschrift Unser Eichsfeld 1938, Seite 277 wird der Name wie folgt erklärt: "Ausdruck der Freude der Eltern, dass die Geburt einer Tochter auf dem höchsten christlichen Fest erfolgte."  

Die ältesten direkten Vorfahren mit dem Nachnamen Österheld lebten in Lindewerra im Grenzbereich zwischen dem Eichsfeld und Hessen.

 

2. Der älteste bekannte Namensträger Georg Österheld

Georg Österheld (ID 1408) wurde um 1620 geboren. Im Verzeichnis der Untertanen im Gericht Hanstein wurde er am 6. September 1655 und 8. September 1655 zum ersten Mal erwähnt. Mit zwei Ochsen hat er von Lindewerra aus "mit einem Wagen ufm Hause  Hanstein Wasser u. Steine gef.[ahren]."  Er verrichtete also für das oberhalb von Lindewerra lebende Adelsgeschlecht der von Hanstein Dienste. 1670 war Georg Österheld Pate in Lindewerra. Von ihm sind drei Kinder bekannt.

 

3. Die Familie Österheld in Lindewerra

Sein Sohn Philipp Österheld (ID 704) erblickte um 1640 das Licht der Welt. Er war Schulze (Schultheiß) in Lindewerra nachweisbar zwischen 1695 und 1697 und wurde im Jahr 1697 in Lindewerra bestattet. Philipp Österheld war Protestant. Von seinen insgesamt neun Kindern wurde als sechstes Kind Sohn Christoph geboren.

Christoph Österheld (ID 352) lebte ein Leben lang in Lindewerra und wurde 1676 dort geboren. Wie alle Familienmitglieder aus Lindewerra war Christoph Österheld Protestant. Mit Catharina Elisabeth Backhaus bekam er sechs Kinder. Der vorletzte Spross der Familie war Johann Christoph Österheld. 1733 starb Christoph Österheld im Alter von 57 Jahren in Lindewerra.

 

4. Die Familie Österheld in Fretterode

Johann Christoph Österheld (ID 176) wurde in Lindewerra 1729 als Protestant getauft. Er heiratete die aus Gerbershausen stammende Anna Dorothea Backhaus. Sie gebar in  Fretterode vier Kinder. Johann Christoph Österheld arbeite als Leinenweber in Fretterode. 1795 starb er dort im Alter von 66 Jahren.

Das Dorf Fretterode weist eine Besonderheit auf. Etwa die Hälfte der Einwohner war protestantisch und die andere Hälfte bestand aus Katholiken. Der dritte von vier Söhnen von Johann Christoph Österheld war Karl Andreas Österheld  (ID 88). Er wurde 1780 protestantisch getauft und heiratete zweimal. Die erste Ehe ging er mit Anna Margaretha Stallknecht ein, die aus Wahlhausen stammte. Sie starb in jungen Jahren, vermutlich 1805 im Kindbett, denn bereits 1809 ging Karl Andreas Österheld die zweite Ehe mit Catharina Elisabeth Hagedorn in Schönhagen ein. Er heiratete als Katholik, muss also zuvor konvertiert sein. Karl Andreas Österheld war sehr arm. Er arbeitete als Wollkämmer im benachbarten Hessen. Aus seinen zwei Ehen hatte Karl Andreas Österheld insgesamt sechs Kinder.

Einer seiner Söhne war Johann Franz Österheld (ID 44). Über seine hürdenreiche Eheschließung von Maria Anna Durstewitz (ID 45) wird unter "ÖSTERHELD, Johann Franz, Eichsfeld" ausführlich berichtet.