Heiteres und Besinnliches aus den Kirchenbüchern

 

 

In den Kirchenbüchern finden sich hin und wieder Anmerkungen, die nachdenklich machen oder auch zum Schmunzeln anregen. Besonders interessant wird es dann, wenn über die eigenen Vorfahren oder deren Familienangehörige berichtet wird. Die folgende Zusammenstellung soll in Zukunft laufend ergänzt werden.    

 

 

 

ID c74d Anna Maria Höschele, *1711 Gerlingen, + 1745 Gerlingen

 

Sie heiratete einen im 3. Grad Verwandten und erhielt die Dispens durch ein Opfer von 2 Gulden an die Armen. „NB: diße Zweye [mit ihrem Bräutigam Johann Georg Höschele] seind in tertio Gradu Consanguinitatis linea aequalis einander verwandt, haben HochFürstliche Gnädigste Dispensation erlangt, und denen Armen allhiero Zum Besten 2 Gulden in daß opferbecket einlegen müeßen.“

 

 

 

ID 94g Johann Christian Kruse, * 1787 Heuthen, + 1837 Heuthen           

 

„Dieser hat in den Freiheitskriegen die Festung Longville mitbelagert“.

 

 

 

ID c149 Justina Cappus, * 1721 Gerlingen, + 1769 Gerlingen

 

Sie war dreimal verheiratet (Eheschließungen 1746, 1748 und 1753). Alle ihre Ehemänner hatten die Vornamen Johann Georg. Ihre 2. und 3. Ehemänner hatten sogar den gleichen Nachnamen und hießen Johann Georg Maisch,

 

 

 

ID 191d Johann Valentin Digmann, * 1763 Heuthen, + 1843 Heuthen

 

„Dieser ist ein großer Wohltäter der Gemeinde, er hat sein Haus und Land verwendet zum Schulfonds.“

 

 

 

ID c292 Johann Georg Maisch, * 1686 Gerlingen, + 1759 Gerlingen und

 

ID c293 Anna Margaretha Gänsle, * 1688 Gerlingen, + 1771 Gerlingen

 

Ihr erster Sohn war ein 5-Monats-Kind. Der Pfarrer vermerkte dazu: „Seind auff Vorgangenen Frühen Beyschlaaf in der Bettstund copuliert worden.“

 

 

 

ID 376 Johann Heinrich Kruse,  * 1714 Heuthen

 

„Er erlebte ein so großes Wasser, dass man aus dem kleinen Fenster in das Wasser fassen konnte. Er hat sich mit seinem Bruder Johannes um die Gerechtigkeit geteilt und sich mit ihm um den Siedekessel gestritten. Beide haben angefasst, so dass der Kessel wie ein Trog geworden ist.“

 

 

ID c591h Bernhard Klingenstein, * 1663 Gerlingen, + 1709 Gerlingen

 

„War ein Simpel, so niemals zuem Nachtmahl gangen, daher auch ohne eine Leichpredigt, wie ein Kind bey Einer Bettstund begraben worden, doch darbey eine kurtze Sermon vor dem Altar gehalten; Was von solcher Leüth Seeligk. zu halten?“

 

 

 

ID 754 Nikolaus Kruse, * 1691 Heuthen, + 1780 Heuthen

 

„Dieser hatte durch seine 2 Söhne Johann Heinrich und Johannes auf der Kohlstätte beim Hedei kohlen lassen. Als die 2 Söhne einen Baum aus der Gemeindewaldung unrechtmäßig umgehauen hatten, um ihn noch mitzuverkohlen, hörten sie über sich einen Knall und sahen Feuer über sich, weswegen sie nach Hause gelaufen sind, um ihrem Vater die Sache zu erzählen. Dieser hatte früher auch schon einen Baum entwendet und hat nun, bestürzt von der Erzählung seiner Söhne die Kommunionbank in der Kirche, welche jetzt noch steht auf seine Kosten anfertigen lassen. Beim Anbringen des Eisenwerkes daran hat sich der alte Nicolaus Kruse zur Schmiede leiten lassen, um die Anweisungen zu treffen“.

 

 

 

ID 766a Johannes Kruse, * 1688 Heuthen, + 1745 Heuthen

 

Schulhans, wurde vom Wagen zerquetscht. „Die Fuhr vor 2 Groschen hat mir mein Leben geschlossen.“

 

 

 

ID c1183j Margaretha Keil, * 1643 Leonberg, + 1644 Gerlingen

 

„Margretha, Caspar Keulen 3.viertelJährig kind, welches Im vergangenen 1643. Jar In der flucht zu Leonberg, In der Ernd In der Kirchen getaufft worden, Starb den 18. Martij huius Annj 1644 vorm. hora 8., Ist folgenden 19. Martij zu Mittag Allhie begraben worden.“

 

 

 

ID 1440f Lothar Durstewitz, * 1670 Großenbehringen, + 1728 Wolfsbehringen

 

„Lothar Dorstwitz gewesener Inspector disciplinae ist am 2. April zwischen 12 und 1 Uhr Nachmittags in Gustin Schillens Scheune vom Gerüst herabgestürtzet und zwar eines plötzlichen doch wie man wegen seines gottseelig Lebens nicht anders hoffen kan eines seelig Endes gestorben. Sein Leichnam ist in volkreicher Versammlung mit einer Leichenpredigt begraben worden ….“

 

 

 

ID c2366c Blasius Mochel, um 1553 Gerlingen, + um 1617

 

Er war 6mal verheiratet mit

 

oo I. 1629 Margaretha Künlin

 

oo II. 1636 Barbara Meidelin

 

oo III. 1639 Maria Mandacher

 

oo IV. 1646 Maria Greppner

 

oo V. um 1649 (Lücke im Ehebuch) Magdalena Schieb

 

oo VI. 1671 Barbara N.

 

 

 

ID 4719a Johannes Schweizer, * um 1555, + 1614 Gerlingen

 

"Hanns Schweitzer, der Allt, genannt Mayerlins Hannß: Ist in fällung eines Aychbaumes von einem Aast erwischtt und erschlagen worden, das er nur ein Tag nachin glebt.“

 

 

 

ID c9218 Michael Frieß, * vor 1530, + 1590 Gerlingen

 

Er war insgesamt 4mal verheiratet. Mit der 2. Ehefrau (Margaretha Schuller) gab es offenkundig umgehend Probleme. "Diße Eh ist wider zertrinnet, dan das Weyb ist vom Man Weggelauffen" (Diese Ehe ist wieder zertrennt worden, da das Weib vom Mann weggelaufen ist). Ein Jahr später ging Michael Frieß die 3. Ehe ein.

 

erstellt: 2024-04-23